top of page

„Schnelles Denken, langsames Denken“

  • Olivier Montani
  • 5. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Juni


Inhaltsverzeichnis

Briefing

Kernidee: Zwei Denksysteme - zwei Arten zu denken

Das Zusammenspiel der Systeme

Zentrale Erkenntnise aus dem Buch

Bedeutung des Buches

De-Briefing: Key Takeaways

Briefing

✍️ Autor: Daniel Kahneman

  • Originaltitel: Thinking, Fast and Slow

  • Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften

  • Psychologe mit Schwerpunkt auf Entscheidungs- und Verhaltensforschung




Take-Off


🧠 Kernidee: Zwei Denksysteme – zwei Arten zu denken


Kahneman beschreibt in seinem Werk zwei Systeme, mit denen unser Gehirn denkt und entscheidet:


System 1 – Schnelles Denken


- Intuitiv, automatisch, emotional

- Arbeitet schnell und mühelos, oft unbewusst

- Trifft Entscheidungen auf Basis von Heuristiken (Denkabkürzungen)

- Beispiel: Du siehst ein wütendes Gesicht und erkennst sofort die Emotion

🟢 Vorteile: Schnell, effizient, überlebenswichtig in Gefahrensituationen

🔴 Risiken: Neigung zu Denkfehlern, Vorurteilen, Fehleinschätzungen



🧮 System 2 – Langsames Denken


- Rational, kontrolliert, analytisch

- Braucht Anstrengung, Konzentration und Zeit

- Wird aktiv, wenn System 1 an seine Grenzen stößt oder bewusstes Nachdenken gefragt ist

- Beispiel: Eine komplizierte Rechnung lösen oder ein Argument logisch prüfen


🟢 Vorteile: Präzision, Reflexion, bewusste Entscheidungen

🔴 Risiken: Träge, energieaufwendig, oft „faul“ (schaltet sich nicht gern ein)



🔄 Das Zusammenspiel der Systeme


- System 1 arbeitet permanent im Hintergrund und liefert Vorschläge.

- System 2 überprüft nur gelegentlich – meist, wenn etwas „nicht stimmt“ oder explizite Aufmerksamkeit gefordert ist.

- Oft übernehmen wir System-1-Urteile, obwohl sie fehleranfällig sind.














🧠 Zentrale Erkenntnisse aus dem Buch


1. Kognitive Verzerrungen (Biases)

Unsere Denkprozesse sind alles andere als neutral. Wir neigen zu systematischen Fehlern – z. B. sehen wir nur, was unsere Meinung bestätigt (Bestätigungsfehler) oder überschätzen die Häufigkeit von Ereignissen, die uns gerade präsent sind (Verfügbarkeitsheuristik).


Folge: Wir glauben, rational zu handeln – sind aber oft Opfer mentaler Abkürzungen.


2. Verlustaversion

Verluste schmerzen stärker als gleich große Gewinne erfreuen. Diese Verzerrung beeinflusst viele Entscheidungen – ob beim Investieren, Verhandeln oder im Alltag.


Beispiel: Lieber nichts verlieren, als etwas gewinnen – auch wenn das objektiv unklug ist.


3. Overconfidence (Überschätzung)

Wir überschätzen unsere Kenntnisse, unser Urteilsvermögen und unsere Fähigkeit, die Zukunft vorherzusagen.


Typisch: Manager glauben oft, sie hätten Kontrolle über komplexe Systeme – obwohl viele Variablen unvorhersehbar sind.


4. Framing-Effekt

Wie eine Frage formuliert ist, beeinflusst unsere Entscheidung – selbst wenn der Inhalt gleich bleibt.


Beispiel: „90 % fettfrei“ klingt besser als „10 % Fett“, obwohl es dasselbe ist.



5. Das erlebende vs. das erinnernde Selbst

Wir unterscheiden zwischen dem, was wir im Moment erleben, und dem, woran wir uns später erinnern. Erinnerungen basieren nicht auf Durchschnitt, sondern auf dem Höhepunkt und dem Ende eines Ereignisses.


Konsequenz: Unsere Erinnerungen formen unsere Entscheidungen oft stärker als das tatsächliche Erleben.




📚 Bedeutung des Buchs


- Zeigt auf, warum **rein rationale Modelle des Menschen oft scheitern**

- Ein Meilenstein in der Verhaltensökonomie und Psychologie

- Hat Entscheidungsprozesse in Wirtschaft, Politik, Medizin und Alltag **neu geprägt**



De-Briefing: Key Takeaways



„Schnelles Denken, langsames Denken“ ist kein einfaches Buch – aber ein fundamentales Werk für alle, die verstehen wollen, warum Menschen oft irrational entscheiden. Es sensibilisiert für Denkfehler und lädt ein, bewusster und reflektierter zu entscheiden.




Wissen teilen. Perspektiven erweitern.

Zürich, Switzerland

Bleiben Sie in Kontakt

  • LinkedIn
bottom of page