PPM: Strategie-Umsetzung im Doppelmodus – Klassisch trifft Agil
- Olivier Montani
- 19. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Inhaltsverzeichnis
Briefing
Strategien zu entwickeln ist entscheidend – sie umzusetzen aber erfolgskritisch. In diesem Beitrag zeigen wir zwei Wege, wie Projektportfolio-Management (PPM) zur Strategie-Implementierung genutzt werden kann: klassisch – strukturiert und methodisch, oder agil – adaptiv und dynamisch. Beide Ansätze haben ihre Stärken – und ihre Grenzen. Entscheidend ist, den richtigen Modus für das eigene Umfeld zu wählen.

Take-Off
Klassisch oder Agil? Zwei Flugmodi für die Strategieumsetzung
🧭 Klassisches Projektportfolio-Management: Struktur als Leitplanke
Die klassische Umsetzung folgt klaren Instrumenten:
Strategy Maps machen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge sichtbar.
Die Balanced Scorecard übersetzt strategische Ziele in vier Perspektiven: Finanzen, Kunden, Prozesse, Lernen.
Die Project Map (PPM) priorisiert operative Projekte und setzt den Rahmen für Umsetzung und Ressourceneinsatz.
Kernidee: Aus der Strategie ergeben sich Veränderungen in der Wertschöpfungskette → daraus entstehen konkrete Projekte → PPM steuert deren Auswahl und Priorisierung.
🔄 Agiles Projektportfolio-Management: Flexibel zum Ziel
Die agile Umsetzung beginnt ebenfalls mit der Strategie – aber adaptiv:
Identifikation von Treibern, Chancen und Zielen. --> Strategische Stossrichtungen
Definition strategischer Projekte mit möglichst wenig Abhängigkeiten.
Bewertung nach strategischem Wert, Wirtschaftlichkeit, Risiko, Dringlichkeit usw.
Zuteilung der Ressourcen und Priorisierung der Projekte im PPM.
Laufendes Reporting, um Wirkung zu prüfen: Bringt das Projekt den gewünschten Beitrag zur Strategie?
Entscheidend: Wenn ein Projekt keine Wirkung zeigt, muss nicht das Projekt, sondern die Strategie selbst hinterfragt werden.

🌪️ Grenzen der Modelle: Wenn der Markt im Tornado fliegt
Klassisches und agiles PPM stossen an Grenzen – vor allem in extrem wachsenden oder von Megatrends getriebenen Märkten (z. B. Digitalisierung).
In solchen Umfeldern:
verliert Struktur an Bedeutung,
wird Planbarkeit zur Illusion,
zählt vor allem eines: Überleben und Handeln.
Das bedeutet:
Minimaler Einsatz von PPM, Reduktion auf das Wesentliche.
Parole: „Machen statt planen.“

De-Briefing: Key Takeaways
🛬 Strategie braucht Umsetzungskompetenz
🎯 Strategie ist nur der Anfang – Umsetzung macht den Unterschied.
Ein Portfolio ohne Richtung ist wie ein Flug ohne Zielkoordinaten.
🧰 Klassisch = geordnet, methodisch, strukturiert.
Ideal für stabile Märkte, planbare Umfelder, klare Ketten von Ursache und Wirkung.
⚡ Agil = dynamisch, iterativ, wirkungsorientiert.
Perfekt für komplexe Umfelder, hohe Unsicherheit und schnellen Wandel.
🌪️ In extrem dynamischen Märkten gilt: Überleben zählt.
Weniger Planung, mehr Handlung. Strukturen werden auf ein Minimum reduziert.
💡 Wichtig ist: Die Entscheidung für den richtigen Modus – nicht die reine Lehre.
Denn der Flugstil muss zum Wetter passen – nicht zum Handbuch.